Was ist Blutegeltherapie?

Bei der Behandlung mit Blutegeln werden Blutegel an einer geeigneten Stelle angelegt, so dass sie einen kleinen Aderlass herbeiführen.

Ziel der Behandlung

Mithilfe des Blutegelspeichels und der entkrampfenden Wirkung des Hirudins wird in der naturheilkundlichen Sichtweise der Abfluss des Blutes angeregt und die Wundheilung verbessert.

Ursachen / Hintergrund & Einsatz

Die Blutegel geben während ihres Einsatzes am Patienten gerinnungshemmende und entzündungshemmende Wirkstoffe ab, von denen vor allem das Hirudin bekannt ist.

Anwendung / Therapie- / Diagnosemöglichkeiten

Es kommt zu einer Beschleunigung des Lymphabflusses sowie zu Nachblutungen im Bissbereich der Egel. Die heilenden Wirkungen der Wirkstoffe der Blutegel werden in der naturheilkundlichen Praxis erfahrungsgemäß bei vielen Erkrankung eingesetzt, hauptsächlich aber bei Venenerkrankungen im Beinbereich, Arthrosen, Entzündungen aller Art sowie Bluthochdruck.

Grenzen der Behandlung

Es sind keine Grenzen bekannt. Es ist jedoch zu beachten, dass es zu lokalen Hautreaktionen kommen kann, deren Ausprägung von Patient zu Patient unterschiedlich sein können. Rund um die Bissstelle kann es zu Blutergüssen kommen, die jedoch nach einigen Tagen in der Regel wieder abklingen. Auch leichte Schwellungen oder Juckreiz sind möglich. Um die Reaktion des Patienten genau beurteilen zu können, muss die Blutegelbehandlung unter der Beobachtung des Behandlers durchgeführt werden.

Weitere Informationen

Die Blutegeltherapie ist eine sehr alte Therapieform. Schon vor rund 3.000 Jahren, wurde im Orient diese naturheilkundliche Behandlungsmethoden angewandt, wie vorliegende Aufzeichnungen der Babylonier belegen. Ausführlichere Beschreibungen entstanden circa 500 Jahre vor Christus im Sanskrit. Ungefähr 200 Jahre vor Christus gab es die ersten Blutegelbehandlungen in Europa, durchgeführt von den Griechen. Im 18. Jahrhundert wurden in Frankreich circa einhundert Behandlungen mit Blutegeln pro Jahr durchgeführt. Zu dieser Zeit wurde diese Methode als Vampirismus bezeichnet. Damals geriet diese Therapie sehr in Verruf, da sie recht willkürlich, ohne die Ausgangslage der Patienten zu berücksichtigen, durchgeführt wurde, noch dazu mit einer zu großen Anzahl an Blutegeln. In den letzten Jahren erlebte die Blutegeltherapie indes eine Wiedergeburt und wird inzwischen immer häufiger in Naturheilpraxen und hin und wieder auch in der Schulmedizin eingesetzt.